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Von unbehaglich bis krank

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Passivrauchen nicht

unterschätzen

Achtung: Natur muss nicht

gesund sein! Manche Beschwer-

den werden auch von natürli-

chen Materialien ausgelöst.

Jedes dritte Kind

leidet an Allergien

Al l e r g i en und

Übe rempf i nd l i chke i t en

Allergien sind Überreaktionen des menschli-

chen Immunsystems. Substanzen, die Aller-

gien auslösen, nennt man Allergene. Mit All-

ergenen kommt der Mensch über die einge-

atmete Luft, die Nahrung und durch Haut-

kontakt in Berührung. Als Symptome treten

vorwiegend Reizungen der Schleimhäute

(Atmungstrakt, Auge), Schnupfen, allergisches

Asthma und Kontaktekzeme auf. Zu den

wichtigsten Allergenen in Innenräumen

zählen Hausstaubmilben, Schimmelpilz-

sporen sowie Haare und Hautschuppen von

Haustieren. Auch Schadstoffe aus Baumate-

rialien und Einrichtungsgegenständen sowie

Pflanzen können Allergien hervorrufen.

Das Auslösen einer allergischen Erkrankung

hängt nicht nur von der Konzentration des

Allergens, sondern auch vom Gesamtzustand

des menschlichen Organismus ab. Allergische

Erkrankungen haben in den letzten Jahren

stark zugenommen. Heute leiden bereits über

30 % der Kinder in Europa an allergischen Er-

krankungen wie Asthma, Heuschnupfen oder

Neurodermitis. Sehr wahrscheinlich besteht

ein Zusammenhang zwischen der allgegen-

wärtigen Umweltverschmutzung und allergi-

schen Erkrankungen. So erkranken Kinder in

Raucherhaushalten und in Wohnungen, die

an stark befahrenen Straßen liegen, häufiger

an Allergien. Schleimhäute, die durch Schad-

stoffe bereits beeinträchtigt wurden, sind

empfänglicher für Allergene aus der Umwelt.

„Multiple Chemical Sensitivity“ (MCS) be-

zeichnet eine generelle Überempfindlichkeit

gegen Chemikalien. Betroffene Menschen

reagieren auf verschiedenste Chemikalien –

auch schon in niedrigster Konzentration –

mit Befindlichkeitsstörungen und Reizer-

scheinungen.

We i t e re Ge sundhe i t s -

bee i nt r ächt i gungen

Lösungsmittel und Schädlingsbekämpfungs-

mittel in Innenräumen können das Nerven-

system beeinträchtigen. Neben der Geruchs-

belästigung sind Beschwerden wie Kopf-

schmerzen, Schlafstörungen und Konzentra-

tionsstörungen möglich. Das Immunsystem

und innere Organe (z.B. Leber, Nieren) kön-

nen Schaden nehmen. In seltenen Fällen tritt

während der Schwangerschaft eine Schädi-

gung der Leibesfrucht ein.

Krebs ri s i ko

Krebserkrankungen gehören wohl zu den

größten gesundheitlichen Problemen der

heutigen Zeit. Es gilt als gesichert, dass neben

Lebensstil und erblicher Veranlagung be-

stimmte chemische Substanzen für die Krebs-

entstehung verantwortlich sind.

• Tabakrauch enthält eine Vielzahl krebser-

zeugender Stoffe. Aktivrauchen stellt zwei-

fellos das größte Risiko dar, an Lungenkrebs

zu erkranken. Auch die Gefährdung durch

Passivrauchen darf nicht unterschätzt wer-

den. Kleinkinder sind davon besonders be-

troffen.

• Radon ist ein radioaktives Edelgas, das vor

allem im Boden entsteht und bei höheren

Konzentrationen ein Lungenkrebsrisiko dar-

stellt.

• Asbest gilt eindeutig als krebserregend. Die

winzigen Asbestfasern werden eingeatmet

und bohren sich in das Lungengewebe, wo

sie nach zehn bis vierzig Jahren Krebs der

Atmungsorgane bzw. Rippen- und Bauch-

fellkrebs hervorrufen können.

• Diverse „Altlasten“ in Innenräumen (z. B.

teerhältige Kleber) sind ein zusätzliches

Krebsrisiko.